Sebastian Stoppe
“My Musical”
Musikalisches Erzählen am Beispiel von SCRUBS
Der Film und später auch das Fernsehen haben seit frühester Zeit eine enge Verbindung zum Musiktheater. Das Filmmusical geht dabei regelmäßig über eine „bloße“ Übertragung einer für die Bühne konzipierten Musiktheateraufführung hinaus und definiert ein eigenes Genre, das sowohl Adaptionen von Bühnenstücken als auch genuin für die Leinwand bzw. den Bildschirm entwickelte Stoffe umfasst. Die US-Fernsehserie Glee hingegen ist ein Beispiel dafür, dass musikalisches Erzählen nicht nur in abgeschlossenen Filmen, sondern auch seriell funktionieren kann. Tatsächlich gibt es zahlreiche andere Beispiele für Musicalepisoden insbesondere im seriellen Fernsehen.
Wieder andere Serien reflektieren wiederum das Genre an sich, indem ihre Narration für eine Folge an die Konventionen des Musicaltheaters anpassen. In diese Reihe von Fernsehserien lässt sich auch Scrubs einordnen. Die Serie thematisiert in ihren Episoden den Berufsanfang von jungen Ärzten im Krankenhausalltag. Eine herausragende Stellung nimmt jedoch die Episode „My Musical“ ein. Hier wird eine komplette Folge in Form eines Musicals erzählt. Im Folgenden soll aufgezeigt werden, wie die Autoren von Scrubs mittels eines Mini-Musicals von einer knappen halben Stunde dem Zuschauer eine abgeschlossene Geschichte präsentieren.
Aus Platzgründen beschränkt sich dieser Beitrag dabei auf eine deskriptive Fallstudie und möchte nicht den Versuch unternehmen, die Scrubs-Episode komparativ zu Musical-Episoden anderer Serien zu betrachten. Es soll stattdessen herausgestellt werden, inwiefern Scrubs hier Genrekonventionen des Musicals einhält oder wo diese durchbrochen werden.
lock_open_right open_in_new Journal Website ISSN 1866-4768 |
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Suggested Citation Stoppe, Sebastian (2020): “My Musical”, Musikalisches Erzählen am Beispiel von Scrubs, in: Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung 15, pp. 26-64 DOI 10.59056/kbzf.2020.15.p26-64 10.25969/mediarep/18248 [media/rep/ version only] |